Die erste Schule

In der Zeit vor 1600 gab der Küster den Kindern des Dorfes warscheinlich Schulunterricht in seinem Haus.

Die erste Schule war eine Einklassenschule, sie stand neben dem Küsterhaus. Die 6, 7 und 14 jährigen Kinder saßen gemeinsam in einem Raum.






Die Kinder hatten auch Kleiderhaken, aber daran hingen keine Kleider, sondern die Stelzen der Kinder mit den sie zur Schule gingen, weil die Straßen so unwegsam gewesen sein sollen.

Rähgeknüppel

Damals gab es noch keine Zeitung, so wurden Neuigkeiten auf andere Art verbreitet.
Von den Bänkelsängern die Geschichten aus anderen Städten und Ländern berichteten ist in Lehrte nichts bekannt.
Doch für Bekanntmachungen gab es bis ins 19. Jahrhundert den Ausrufer mit seinem Tuthorn (welches nach Schließung des Dorfmuseums verschollen ist ).
Um zur Gemeindeversammlung auf dem Lindenberge (im Winter in der Diele des Vogt) zu rufen ging der Rähgeknüppel, ein mit uralten Zeichen verzierter Stock, von Haus zu Haus.

Wasserversorgung

Im Jahr 1680 lebten in Lehrte ca. 370 Einwohner, es gab 110 Pferde, 300 Kühe, 230 Schafe, 35 Schweine und 95 Bienstöcke. 1750 sind es nur 30 Einwohner mehr.

Die Meschen selbst lebten in strohbedeckten niedrigen Lehmbauten ohne Schornstein mit großer Diele. Sie hatten niedrige Zimmer und es gab offene Herdfeuer. Erst ab 1870 wurde Wohn und Viehhaus getrennt.
Zur Wasserversorgung gab es auf allen Höfen einen Ziehbrunnen. Erst 1910 wurde im Dorf die erste Wasserleitung gebaut,

Außerdem gab es noch Viehtränken die auch von der Feuerwehr genutz wurden. Einer davon war vor dem Behrenschen Hof neben der Dorfkirche.

Da die Pastoren sich selbst versorgen mußten, hatten sie eine Scheune in der sie sich Pferde und Kühe hielten. Diese Pastorenscheune rechts wurde später zum Gemeindesaal umgebaut. Im Vordergrund ist Möllerpeiters Paul, der am längsten erhalten gebliebene Teich in der Hagenstr.5 zu sehen

Dorfkirche

Im 13. Jarhundert ist es still auf den ca. 1000 Morgen Land in Lehrte. In der Abgeschiedenheit leben die ca. 200 Einwohner in ihren 30 Häusern unberührt von allem weltlichen.

Sie gründen 1302 die erste ev. Kirchengemeinde für die sie eine kleine Kirche bauen.
Die älteste Kirche in Lehrte soll eine Holzkirche im Domgarten oder Tannengarten gewesen sein, die irgendwann dann abgebrannt ist. Etwa um 1352 wird an der Osterstr. die heutige Nikolauskirche gebaut

Diese ist während des 30 jährigen Krieges wahrscheinlich auch zerstört gewesen, was man an den verschiedenen Steinen erkennen kann. Das eigentliche Schiff besteht aus Raseneisenstein und der Turm aus Kalksandstein.
Vor der Kirche war auch ein Friedhof auf dem man über 500 Jahre die Toten beerdigt hat. An der Kirche sind noch einige Grabsteine zu sehen. Bei Arbeiten Bodenarbeiten, kann es vorkommen das Gebeine zum Vorschein kommen.
Das Uhrwerk ist jedoch erst im 20 Jahrhundert hinzugekommen.